Zum Inhalt der Seite springen

Selbstvermarktung mit Personal Branding

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance

Es ist eine Binsenweisheit, dass der erste Eindruck zählt. Jeder weiß das, aber nur wenige beherzigen diese Tatsache. Abgesehen von Situationen, „auf die es ankommt“ (Vorstellungsgespräche, Kunden kennenlernen …), machen wir uns wenig Gedanken, wie wir auf unser Gegenüber wirken. Vor allem wenn wir der Person das erste Mal begegnen.

Ganz krass wird das in der Online-Darstellung. Während man in der realen Welt auf sein gepflegtes Äußeres achtet, wird in der Online-Welt häufig weniger Wert auf einen authentischen Eindruck gelegt.

Warum ist der erste Eindruck entscheidend?

Es gibt viele psychologische Forschungen zu diesem Thema. Googlen Sie einfach mal und Sie werden sehr viel zu lesen bekommen. Einen ausführlichen Artikel fand ich in der Karrierebibel – es gibt aber anderswo sehr viele weitere. Diese Erkenntnisse sind wertvoll, helfen aber nicht wirklich weiter.

Vielleicht lässt sich das Phänomen des ersten Eindrucks am einfachsten durch das intuitive archaische Verhalten erklären, das jeder von uns auf seinem internen Betriebssystem gespeichert hat. Denn es war und ist in jeder Gesellschaft wichtig, eine neue Begegnung sofort in Freund oder Feind einschätzen zu können. Das passiert in Sekundenbruchteilen.

Früher musste man im schlimmsten Fall sofort die Flucht ergreifen, heute genügt meist Wachsamkeit. Es funktioniert aber immer noch gleich gut.

Auf was kommt es in der persönlichen Begegnung an?

Der erste Eindruck eines bislang unbekannten Menschen geschieht sehr schnell, aber ganz grob in folgenden Schritten:

Augen auf

Wenn man auf einen unbekannten Menschen trifft, so fallen als erstes die Körperhaltung und der Kleidungsstil auf. Danach der Blickkontakt und dann die Details.

Alleine durch die Körperhaltung lässt sich vieles ausdrücken. Steht man gerade oder gebeugt, wirkt man gelassen oder nervös, ist die Körpersprache einladend oder abweisend. All das sind Dinge, die automatisch passieren. Man kann zwar ein wenig auf die Körperhaltung achten, aber kaum einer ist so geschult, dass er dem anderen etwas vormachen kann.

Smile

Ganz wichtig ist es, den noch Unbekannten anzulächeln. Denn das Gehirn weiß bei einem lächelnden Menschen sofort, dass von ihm keine Gefahr ausgeht. Lächeln überhaupt ist ein Wundermittel in zwischenmenschlichen Beziehungen. Kinder lächeln sehr viel mehr als Erwachsene, mitunter deshalb wenden wir uns ihnen gerne zu. Ich bekomme ab und zu ein unverhofftes Lächeln in der S-Bahn geschenkt – sofort ist der Mensch interessant und sympathisch. Also ein ganz wichtiger Tipp für den Rest des Lebens – lächeln sie mehr.

Schau mir in die Augen

Der Blickkontakt ist magisch. Man spürt ihn manchmal sogar im Rücken oder auf eine große Distanz. Der offene Blick in die Augen zeigt Interesse und signalisiert dem Gegenüber, dass er gemeint ist, er jetzt im Mittelpunkt steht und er wahrgenommen wird.

Riechen Sie etwas?

Ob man sich riechen kann oder nicht, ist ebenfalls in der feinen menschlichen Bewertungssystematik programmiert. In unserer modernen Gesellschaft ist der Geruch eines Menschen aber nur dann meinungsprägend, wenn man auch etwas zu riechen bekommt. Meist ist der Körpergeruch bei gepflegten Menschen (wovon wir in der Businesswelt ausgehen können)  kaum wahrnehmbar. Aber er fällt auf, wenn jemand besonders gut oder schlecht riecht. Schlecht im Sinne von Schweiß oder unpassendem, zu penetrant riechendem Parfum. Gut bei feinen Düften, die zum Gegenüber passen und unaufdringlich sind.

The Voice

Haben Sie einmal versucht, sich eine Person nur durch ihre Stimme vorzustellen? Hatten Sie jemals einen Treffer? Ich so gut wie nie. Denn die Stimme ist ein sehr individuelles Merkmal, das selten mit dem Äußeren korrespondiert. Auch dünne kleine Männer können kräftige, tiefe Stimmen haben. Sobald man die Stimme mit der körperlichen Erscheinung erlebt hat, passt es meistens doch.

Die Stimme verrät trotzdem viel über die Person. Ist sie lebhaft oder müde, laut oder leise, spricht sie einen Dialekt oder besitzt sie eine Spracheinfärbung, ist der Mensch rhetorisch gewandt und so weiter.

Hinzu kommt natürlich, was gesagt wird. Wie der Betreffende einen anspricht, ob die Konversation mühsam oder leicht ist, freundlich oder gelangweilt, begeistert oder abgeklärt …

Haptik/Berührung

Der erste Händedruck spricht Bände. Er darf weder zu lang noch zu kurz, zu kräftig oder zu kraftlos sein. Kalte oder schweißnasse Hände sind unangenehm. Greift man die Hand des Gegenübers nicht richtig und bekommt nur ein paar Finger zu fassen, fühlt sich das schlecht an. Aber keine Angst – meist hat man die richtige Dosierung im Gefühl.

Auch weitere Berührungen sind ein feines Instrument. Sie können freundschaftlich und angenehm sein, aber auch abwertend und demütigend.

Der berühmte erste Eindruck ist also eine komplexe Geschichte. Noch schwieriger wird das, wenn ich einen Kontakt via Internet „kennenlerne“. Also beispielsweise über eine Unternehmensseite oder einen Blog.

Personal Branding hilft, einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen

Wenn wir über die Marke eines Personal Brands sprechen, dann ist das im Grunde nichts anderes als eine komprimierte Darstellung der Persönlichkeit eines Menschen. Die Markenkernwerte sind Persönlichkeitswerte, die Positionierung ist das, was dieser Mensch für andere tun kann, und die Markenstory stellt die Persönlichkeit in wenigen Worten vor und macht sie interessant.

Wer seine Marke kennt, kann damit seine komplette Kommunikation steuern. Nachdenkliche, analytische und hinterfragende Menschen beispielsweise brauchen eine Online-Darstellung, die diese Werte spiegeln. Das machen wir sowohl im Design (Farben, Bilderwelten, Typografie) als auch in der Themenauswahl und Tonalität der Texte.

Das Ziel ist es, nicht nur einen guten, sondern den richtigen Eindruck des Personal Brands zu hinterlassen. Idealerweise bestätigt sich die Einschätzung eines Menschen von der Online- zur realen Welt oder umgekehrt. Das heißt, die Kommunikation muss stimmig sein. Sie darf nicht aufgesetzt oder gar übertrieben wirken.

Stephan Raif ist Personal-Branding-Spezialist und schafft Persönlichkeiten. Mit einer eigenen Markenmethodik unterstützt er Selbstständige, Unternehmer und Intrapreneure bei ihrer werteorientierten Selbstvermarktung. Mehr Informationen unter www.personal-brands.com.

Nach oben springen Menü ausblenden