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Können aus Big Data Big Ideas entstehen?

Big Data ohne Big Idea ist keine Lösung, sagen Kreative Land auf, Land ab. Ist das so? Steff Neukam von der Agentur Bloom hat sich Gedanken dazu gemacht.

Der große Datenfluss

Über 2,5 Millionen Terabyte Daten werden jeden Tag neu erstellt. Das Tempo der neuen Datenerstellung hat laut IBM einen solchen Wert erreicht, dass über 90 Prozent der derzeit weltweit verfügbaren Daten allein in den letzten zwei Jahren entstanden sind. Die Mengen explodieren also; ihre Verwendung jedoch beschränkt sich immer noch auf relativ kleine Nischen.

Ganz weit vorn: der Einsatz von Daten, um Werbung gezielt mit den passenden Motiven und zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Verbraucher auszuliefern. Mit knapp 90 Prozent entfallen die meisten Umsätze in diesem Feld auf Google (2018), nämlich rund 90 Milliarden US-Dollar. Aber sind die Potenziale von Big Data mit gezielten und personalisierten Kampagnen tatsächlich schon ausgeschöpft? Wo Computer doch heute schon unstrukturierte Daten wie Fotos, Videos und Texte immer besser verarbeiten? Die Möglichkeiten hier sind ebenso weitreichend wie ungenutzt. Viel Potenzial liegt beispielsweise darin, Eindrücke zu messen und daraus das Nutzerverhalten zu lernen.

Big Data als Innovationsmotor

Gelingt das, kann Big Data Innovatoren sogar helfen, neue Konzepte und Produkte zu entwickeln, sprich kreativer zu sein. Die bisherigen Bemühungen, „kreative Maschinen“ zu konstruieren, sind weitgehend gescheitert. Kreativität erfordert Intuition, das Verbinden der Punkte, das Erkennen des Gesamtbilds und das Einnehmen neuer Perspektiven. Für Computer sind das Schwachstellen; Big Data kann hier allerdings neue Türen aufstoßen.

Der erste Schritt bei der Ideenfindung ist das banale Abrufen von Informationen – ein Bereich, in dem Computer mit ihren großen Speichern und ihrer hohen Geschwindigkeit herausragende Leistungen erbringen. Ist eine Idee allzu vertraut, könnte Big Data Verbesserungen vorschlagen, die dieser neue Impulse verleihen. Und falls die Idee zu neu ist, könnte Big Data Wege aufzeigen, sie bekannter zu machen.

Mehr noch: Wenn Techniken wie Text Mining und semantische Netzwerkanalysen ausgereifter sind, können die Daten genutzt werden, um die Kreativität einer Idee zu bewerten und den Benutzern bei der Verfeinerung zu helfen.

Big Data ist gleichbedeutend mit großen Ideen

Werbeagenturen haben früher Ideen und Tonhöhen in verschiedenen Abteilungen erarbeitet und verbreitet. In der heutigen Zusammenarbeit mit Big-Data-Unternehmen können Werbetreibende diese Kooperationen und Partnerschaften nutzen, um kreative Kampagnen schneller zu erstellen.

Ein gelungenes Beispiel stammt von Netflix. Das Unternehmen bewirbt Shows und Filme auf der Grundlage von Daten über Kunden, die sie zuvor gesehen haben. Durch das Sammeln von Daten zu Metriken wie dem Genre von Fernsehsendungen, die Zeit, die der Nutzer mit einer einzelnen Sendung verbringt, oder den Vorlieben für bestimmte Akteure kann Netflix genau berechnen, wie viel ein Benutzer wert ist.

Vorausschauen mit Big Data

Klar ist auch: Viele Unternehmen sitzen auf vielen Daten, verfügen aber nicht über die Infrastruktur oder die Fähigkeiten, diese Daten auch zu verstehen und zu analysieren. Hier wird der Markt- und Innovationsdruck zu immer besseren Analysen und neuen Technologien führen. Das Aufkommen neuer Technologien ermöglicht es Unternehmen auch, Daten intelligenter und sicherer zu nutzen. So können Unternehmen ihre Daten dann tatsächlich abbauen, um zum Beispiel sowohl das Geschäftsergebnis als auch den Kundenservice zu verbessern – höchste Zeit also, diese unerschlossene Goldquelle zu nutzen.

Eine immer weiter verfeinerte und erweiterte Datenanalyse bietet ungeahnte Möglichkeiten: Werbetreibende können sehr früh Trends erkennen, Echtzeit- oder Live-Anzeigenoptionen bereitstellen und sogar Vorhersagen über Käufe treffen.

Fazit

Bei Big Data zählt also nicht nur die Einstellung, wie man mit Daten und Informationen umgehen will. Big Data kann schneller und sachlicher zu einer echten Big Idea führen. Ergo: Nicht nur der Druck, sondern auch die Möglichkeiten zur digitalen Transformation sind enorm – lasst sie uns nutzen!

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